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Zweigstelle: MS Innichen	Standorte: Ps 2.0.1 / Sachbuchkoffer MS	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Annotation: Die reich bebilderte Schule des Sehens lädt zu einem vielseitigen Streifzug durch die sichtbare Welt ein. Aspekte wie Farbe, Perspektive oder Licht werden ebenso berücksichtigt wie philosophische Fragen.Rezension: Was sehen wir, wenn wir sehen, und warum? So lautet die zentrale Fragestellung dieses so abwechslungsreichen wie lustvollen Streifzugs durch die sichtbare Welt. Ob Malerei, Grafik, Comic, Fotografie oder Illustration: Unzählige Beispiele belegen, wie verführerisch und zugleich manipulativ Bilder sein können. Perspektiven, Farben, Linien, Symbole oder Licht sind dabei nur einige der thematischen Aspekte, unter denen der Akt des Schauens fachkundig analysiert wird. Durchaus philosophisch muten andere Zugänge an: Welche Eindrücke nehmen wir überhaupt wahr? Ist das, was wir sehen, Illusion oder Realität? Warum entstehen die Bilder in unseren Köpfen? Und wie präsentieren wir unsere Körper? So, wie der Blick eines Spaziergängers auf seinem Weg müßig umherschweift, vermittelt auch van Leeuwens Schule des Sehens gleichermaßen Wissenswertes wie Nebensächliches und Bedeutungsvolles wie Amüsantes: Unser Blick fällt auf die im goldenen Schnitt konstruierte Barbiepuppe, schwenkt ab zur Gestaltung von Werbeplakaten oder dekodiert die Ähnlichkeit von internationalen Talkshow-Sendeformaten. Die Abfolge der präsentierten Objekte erscheint dabei nicht immer logisch, das ist aber wohl auch nicht intendiert. Viel wesentlicher ist der Reiz der Entdeckung, der van Leeuwen auch in ihren bisherigen Büchern ein Anliegen war. Weshalb Kaiser und Könige so häufig hoch zu Ross abgebildet sind, erfahren wir daher ebenso wie den Grund für die intensive Wirkung von Komplementärfarben. Viele kreative Details - etwa ein kleines Daumenkino am unteren Seitenrand oder die vielen von Joke van Leeuwen selbst entworfenen Illustrationen - machen das Buch zudem zu einem lustvoll-verspielten Schauerlebnis.Unruhig wirkt allerdings die grafische Gestaltung, die mit zahllosen Einrückungen, Flattersatz, unterschiedlichen Bildformaten und einem kaum nachvollziehbaren Satzspiegel die Orientierung nicht gerade leicht macht. Auch die Schrift ist in ihrer Verspieltheit gewöhnungsbedürftig und hätte durchaus etwas größer ausfallen dürfen - schade bei einem Buch, das dem Blick eine so wichtige Bedeutung einräumt. (1000 und 1 Buch/Silke Rabus/www.biblio.at)